Farbschmierereien und sogenannte Graffiti im öffentlichen Raum sind für viele Bürgerinnen und Bürger ein Ärgernis. Denn diese leider sehr beliebte Form der Sachbeschädigung beeinträchtigt das Stadtbild und damit auch das Wohlbefinden vieler Menschen, die sich als Einwohner/innen oder Gäste im öffentlichen Raum aufhalten. Die Universitätsstadt Marburg startet in diesem Jahr eine Offensive um die oft schönen historischen Bauwerke wieder in „sauberer“ Pracht erstrahlen zu lassen. Doch steckt der Teufel wie so oft auch hier im Detail. Eine Vielzahl verschiedener Farben und Lacke kleben auf ganz unterschiedlichem Untergrund. „Besonders sensibel ist Sandstein. Das Material ist porös und nicht sehr widerstandsfähig, die Farbe kann sehr schnell einziehen und bei der Entfernung ist Fingerspitzengefühl gefragt, um den Stein nicht zu sehr anzugreifen“, weiß Sonja Stender, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit.
Obwohl in vielen Fällen für eine Reinigung der Oberflächen eine gute Alternative zu chemischen Reinigungsmitteln fehlt, stand bei der Suche nach geeigneten Verfahren auch immer eine möglichst geringe Belastung für die Umwelt im Vordergrund. So wird zukünftig ein großer Teil der Graffiti mit Hilfe von gekörnten Nussschalen (als nachwachsender Rohstoff) entfernt werden, die durch Unterdruck mit großer Kraft über die zu reinigende Fläche gesaugt werden - inklusive der abgeschliffenen Farbpartikel. Ein geschlossener Kreislauf, der keine Reste am Einsatzort zurücklässt und eine anschließende Reinigung überflüssig macht.
Für Sandstein ist auch heißes Wasser geeignet, das mit einem Druck von bis zu 200 bar oder eben entsprechend niedrigem Druck auf die Oberfläche trifft. „Diese Methode ist für den DBM besonders interessant, denn mit so einem Hochdruckreiniger und dem entsprechenden Know-how kann man nicht nur die Farbe auf den Wänden entfernen, sondern auch das Wildkraut in Pflasterfugen und auf Plätzen in Schach halten“, erläutert Sonja Stender. Diese Vielseitigkeit freut und entlastet die Mitarbeiter/innen der Abteilung Grünflächenunterhaltung des DBM. Betriebsleiter Joachim Brunnet zieht ein positives Fazit: „Der DBM ist technisch und fachlich gut für die neue Aufgabe aufgestellt und stellt seine Kapazitäten gerne auch privaten Hauseigentümer/innen zur Verfügung.
Interessenten finden weiter unten auf dieser Seite Informationen zur Beantragung des Zuschusses für die Graffiti-Beseitigung und das offizielle Antragsformular.