Autos und Technik sind praktisch und hilfreich. Doch wenn sich wie am Dienstagabend die Schleusentore über Marburg öffnen und ein Unwetter über die Stadt zieht, braucht es doch wieder starke Hände, die zupacken. Die Schlamm und Geröllmassen, die das Wasser auf Wege und Straßen wälzte waren zum Teil so massiv, dass das Bürgersteigkehrfahrzeug stecken zu bleiben drohte. Und so war es an den Mitarbeitern der Abteilung Straßenreinigung, die grobe Vorarbeit für das Kehrwerk zu leisten. Dabei kamen allein am Spielplatz im Rollwiesenweg fast 3,8 Tonnen Material zusammen.
Was an Erdreich nicht noch oberirdisch abgelagert war, hatte oftmals mit den Wassermassen den Weg in die Kanalisation gefunden. Hier ist der Schlamm zwar nicht mehr sichtbar, aber dennoch nicht weniger im Weg. Denn spätestens beim nächsten Regenguss verstopfen die Ablagerungen die Rohre und verhindern einen schnellen Abfluss. Daher waren auch am "day after" die Saugspülfahrzeuge und Kamerawagen im Einsatz. Dort wo die Kanalkamera eine Störung ausmachte, wurde die Spülsonde herabgelassen, um mit 200 Litern pro Minute und 90 bar den Schlamm zu beseitigen. Fahrzeuge und Technik können auch bei Problemen mit der Hauskanalisation angefordert werden. Sogar nach Dienstschluss und nachts steht der Kanal-Notdienst des DBM unter der Telefonnummer (06421) 17220 bereit.
Auch Bäume trifft es bei Unwetter häufig. Durchnässter Untergrund und starke Böen bringen immer wieder Bäume zu Fall, die im besiedelten Raum oft Wege versperren. Hier rückt das Baumpflege-Team des DBM aus und macht Wege und Straßen wieder passierbar. Hat die Kettensäge ihr Werk vollbracht, werden die "mundgerechten" Stücke entweder direkt abtransportiert oder wenn es schnell gehen muss erstmal nur an den Rand geschoben.
Meist sieht es dann schon nach kurzer Zeit wieder so aus, als sei "nichts gewesen". Bleibt zu hoffen, dass das nächste Unwetter lange auf sich warten lässt.