PRESSEMITTEILUNG DER UNIVERSITÄTSSTADT MARBURG
Nr. 6 / 15. Januar 2019
Mit moderner Technik gegen illegale Graffiti
Sprüche, Beleidigungen, künstlerisch anspruchslose Schriftzüge oder Farbkleckse: „Illegale und inhaltsleere Graffiti oder Farbschmierereien beeinträchtigen die Attraktivität unseres sonst so schönen Stadtbildes an einigen Stellen enorm“, sagte Bürgermeister und Ordnungsdezernent Wieland Stötzel. Die Universitätsstadt Marburg hat daher im Sommer 2018 eine Offensive gestartet, um die schönen Gebäude in Marburgs Innenstadt zu reinigen. Von der Offensive profitieren auch private Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer: Bis zu 50 Prozent beziehungsweise bis maximal 2000 Euro Zuschuss gibt es von der Stadt Marburg zu den Reinigungskosten, wenn Privatleute illegale Graffiti an ihren Hauswänden und Mauern entfernen lassen.
Die Stadt Marburg hat den DBM mit der Reinigung der öffentlichen Gebäude beauftragt. Die Mitarbeiter des DBM sind dafür gut ausgerüstet. „Wir haben sehr genau hingeschaut bei den Geräten, die in Betracht kamen, denn wir wollten maximale Umweltverträglichkeit bei gleichzeitig hoher Leistung“, erklärt DBM-Betriebsleiter Joachim Brunnet.
Nun entfernen die Mitarbeiter des DBM illegale Graffiti und Farbschmierereien mit einem „Tornado 2000“ – äußerlich eine Mischung aus Staubsauger und der Star Wars-Legende R2-D2, im Inneren mit moderner Technik ausgestattet, die bis zu zwei Quadratmeter Wandfläche in der Stunde von Graffiti befreien kann. Ein großer Teil der Farbkleckse und anspruchslosen Schriftzüge auf städtischen Gebäuden kann so mit Hilfe von Glassand abgestrahlt werden, der durch Unterdruck mit großer Kraft über die zu reinigende Fläche gesaugt wird. Der Vorteil: Sand und abgeschliffene Farbpartikel werden aufgefangen und immer wieder verwendet. Ein geschlossener Kreislauf, der keine Reste am Einsatzort zurücklässt. Damit entfallen eine anschließende Reinigung und auch die Notwendigkeit, die Arbeitsbereiche zum Schutz von Passanten abzusperren. „Das spart Zeit und Kosten“, freut sich Ralf Schmidt, DBM-Abteilungsleiter Straßenreinigung. „Außerdem verhindert das Arbeiten mit Unter- statt Hochdruck, dass Gebäudeteile in direkter Nachbarschaft der gereinigten Flächen beeinträchtigt werden“, ergänzt er.
„Wir haben verschiedene Strahl-Materialien ausgetestet, um möglichst schnell für jede Farbe und jeden Untergrund die optimale Lösung zu finden“, erklärt Dirk Grebing, der extra für die Beseitigung von Graffiti eingestellt wurde und mittlerweile ein echter Fachmann ist. Zu seiner Ausrüstung gehört auch ein Heißwassergerät, dass mit Temperatur und hohem Druck arbeitet, eine Technik, mit der im Sommer die Gärtnerinnen und Gärtnern der Grünflächenunterhaltung auch den Wildkrautaufwuchs in Pflasterfugen in Schach halten können.
Bürgermeister Stötzel ist zuversichtlich. „Die Stadt Marburg hat den Graffiti und Farbschmierereien den Kampf angesagt und wird zielstrebig ihre Liegenschaften reinigen. Wir sind da auf einem guten Weg. Wir unterstützen aber auch Privatpersonen, an deren Gebäuden Graffiti und Schmierereien angebracht sind. Denn oft reichen schon wenige Schmierereien, um den Gesamteindruck eines Straßenzuges zu beeinträchtigen“, betont der Bürgermeister.
Privatleute können beim Fachbereich Bauverwaltung finanzielle Förderung bei der Beseitigung von Graffiti beantragen. Wie das geht, erfahren Interessierte auf www.marburg.de unter dem Stichwort „Graffiti“ oder beim Dienstleistungsbetrieb der Stadt Marburg, Sonja Stender, Telefon (06421) 201-1693.
Die Zuschüsse für Privatpersonen sind Teil der Initiative gegen illegale Graffiti, die die Stadtverordnetenversammlung beschlossen hat. Teil der Initiative ist es auch, aufzuklären, zu sensibilisieren – und legale Sprühflächen zur künstlerischen Gestaltung im Stadtgebiet bereitzustellen. So gab es etwa Sprayaktionen mit Jugendlichen im Jägertunnel. Die dortigen Wände wurden deutlich aufgewertet und illegale Schmierereien, Sprüche und Beleidigungen mit farbenfrohen Bildern überdeckt.