© Heiko Krause i.A.d. Stadt Marburg
PRESSEMITTEILUNG DER UNIVERSITÄTSSTADT MARBURG
Nr. 205 / 2. Juli 2018
„Ich freue mich immer, wenn Menschen dazu gebracht werden, sich mehr zu bewegen, denn das ist unglaublich wichtig für die Gesundheit“, sagte Oberbürgermeister Spies. „Wenn von einer Aktion gleichzeitig die Umwelt profitiert, weil das aufgesammelt wird, was achtlose Mitbürgerinnen und Mitbürger einfach fallen lassen, ist das natürlich umso schöner“, freute sich das Stadtoberhaupt.
„Plogging“ ist eine schwedische Erfindung. Sie kombiniert Fitnesstraining mit praktischem Umweltschutz und erfreut sich auch in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Der Name setzt sich aus dem schwedischen Wort „plocka“ (sammeln, suchen oder aufheben) und dem bekannten „Jogging“ zusammen. Der Mehrwert für den Körper besteht in der Beanspruchung weiterer Muskelgruppen durch das regelmäßige Bücken, um herumliegenden Müll einzusammeln.
Organisiert wurde der erste „Plogging“-Lauf in Marburg von Jan Waldschmidt, der im Vorfeld gut 30 Lauffreudige verschiedener Altersstufen und Sportgruppen mobilisiert hatte, um gemeinsam Sport und Umweltschutz zu betreiben. Der Startschuss fiel am Georg-Gaßmann-Stadion. Die Laufstrecke verlief links und rechts der Lahn und verband Laufvergnügen in der Kernstadt mit der Säuberung stark frequentierter Bereiche, in denen Passantinnen und Passanten ihre Abfälle leider nicht immer in den Papierkorb werfen.
Insgesamt konnten je nach Leistungsfähigkeit und Lust etwa zehn Kilometer bewältigt werden. Gelaufen wurde über die Wiesen auf der rechten Flussseite, auf denen im Sommer viele Menschen grillen, über den Hirsefeldsteg nach Weidenhausen. Müll wurde auch auf dem Elisabeth-Blochmann-Platz und bei den Lahnterrassen aufgesammelt. Nördlichster Punkt war der Afföller, von wo es wieder zurückging. Insgesamt dauerte die Runde etwa zwei Stunden.
Nach dem Lauf präsentierten die Teilnehmenden die gefüllten Müllsäcke wieder beim Stadion. Etwa 100 Kilogramm Unrat in 32 Säcken waren bei dem Premieren-"Plogging"-Lauf zusammengekommen. „Die Aktion lenkt den Blick noch mehr darauf, was die Leute alles wegwerfen, und wer hier mitmacht verhält sich sicher künftig nicht mehr so“, betonte OB Spies abschließend. Für die Ausrüstung der Läuferinnen und Läufer mit Papierzangen, Westen und Müllsäcken hatte der Dienstleistungsbetrieb der Stadt Marburg (DBM) gesorgt. Die Mitarbeiter nahmen zudem am Scheitelpunkt der Strecke gefüllte Säcke entgegen und gaben neue für den Rückweg aus.
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Der Lauf diente nicht nur der Gesundheit und einer sauberen Stadt, sondern unterstützte auch die Wasserinitiative Viva con Agua des St. Pauli. Dieser gemeinnützige Verein ist in drei afrikanischen Ländern für den Bau von Brunnen aktiv. Wer mochte, konnte Spenden-T-Shirts für die Aktion erwerben, die von mehreren Marburger Unternehmen gesponsert wurde.