Die historische Marburger Oberstadt hat auch ein historisches Wegenetz mit wunderschönem Kopfsteinpflaster. Dieser Belag hat, mit seiner Fläche von ungefähr 13.000 Quadratmetern, Vor- und Nachteile. Schlaglöcher sind z. B. nach starkem Frost kein Thema. Wer aber auf Rädern unterwegs ist kann holpernd ein Lied davon singen und ein Flüsterbelag ist es auch nicht. Eine schnelle und kostengünstige Reinigung der Straßen durch eine Kehrmaschine kommt nicht in Frage, da die harten Besen sehr schnell das Füllmaterial zwischen den Pflastersteinen herausgebürstet hätten. Und nicht zuletzt gilt für die, die auf hohen, zierlichen Absätzen unterwegs sind besondere Vorsicht, weil zwischen den Steinen auch ohne Kehrmaschine oft tief ausgewaschene, breite Fugen sind.
Solche Stolperfallen behält der Fachdienst Tiefbau durch routinemäßige Pflasterkontrollen im Auge. Werden die Fugen zu tief, muss, wie jetzt gerade, nachgesandet werden. 3 Mitarbeiter des Dienstleistungsbetriebs der Stadt Marburg (DBM) gebieten der Fugenerosion derzeit in der Oberstadt Einhalt. Mit Straßenbesen, Gießkannen und einem Gemisch aus Basaltsand und Trasszement füllen sie die tiefen Rillen wieder auf.
Der Zement sorgt dafür, dass der Sand in den Fugen besser gehalten wird, nachdem er durch die Straßenarbeiter eine ordentliche Dusche mit Wasser aus dem mit geführten Tankwagen bekommen hat. Zum ersten Mal in diesem Jahr mit dabei ist Dennis Kleem, der im Juni seine Ausbildung beim DBM als Straßenbauer erfolgreich abgeschlossen hat. Alle Auszubildenden der Stadt Marburg und somit auch des DBM werden nach bestandenen Prüfungen garantiert für 18 weitere Monate beschäftigt. Auf dieser Weise können die frischgebackenen Berufsanfänger/innen wertvolle Erfahrungen sammeln. Der DBM bildet neben Tiefbau / Fachrichtung Straßenbau auch Gärtner/innen im Garten- und Landschaftsbau, Produktionsgartenbau und in der Friedhofsgärtnerei aus. Gehen Mitarbeiter/innen in den Ruhestand, werden die Lücken oft mit ehemaligen Auszubildenden besetzt, die so zum Teil nahtlos in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis wechseln können.