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Naturschutz
Im Marburger Stadtgebiet sind verschiedene Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen. Sie sehen oft auf den ersten Blick ungepflegt in unserer Kulturlandschaft aus, aber auch auf diesen Flächen führen die Gärtnerinnen und Gärtner des DBM im Auftrag des Fachdienst 69, der Unteren Naturschutzbehörde Pflegemaßnahmen durch. Beispielsweise Gehölzschnitte und das Mähen von Flächen sind wichtig, um den Struktur- und/oder Artenreichtum eines Standortes auf lange Sicht zu erhalten.
Auch bei gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen, die Eingriffe in den Naturhaushalt bei Baumaßnahmen ausgleichen sollen, sind Mitarbeitende des DBM vor Ort. Oft geht es um den Ersatz von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten wildlebender Tiere, deren "Wohnung" möglicherweise einer Baumfällung oder einer Gebäudesanierung zum Opfer fallen könnten. Das Bundenaturschutzgesetz verbietet das Beschädigen oder Zerstören dieser Standorte.
Lässt sich dies nicht umgehen, müssen im Rahmen des Artenschutzes die möglichen Bewohner erst einmal „vor die Tür gesetzt“ werden, um anschließend empfänglich für ein Ausweichquartier in der direkten Umgebung empfänglich zu sein. Auf diese Weise sollen Interessen von Mensch und Natur gleichzeitig verfolgt werden und die Wertigkeit des Standortes für die Tiere erhalten bleiben. Sind die zu schützenden Tiere flugfähig (z. B. Vögel oder Fledermäuse), bedeutet dies Arbeiten in luftiger Höhe, in Baumkronen und Dachstühlen.
Aber nicht nur in der Luft, auch am Boden finden Maturschutzmaßnahmen statt. Hier braucht es oft schweres Gerät, um zum Beispiel einst begradigte Wasserläufe wieder in eine trocken gelegte Wiese zu verlegen.
Das Ergebnis der Baggerarbeiten erinnert an eine öde Mondlandschaft. Schwer vorzustellen, dass diese Fläche auf Pflanzen und Tiere eine unwiderstehliche Anziehung ausüben könnte. Aber genau diese zahlreichen Mulden und Gräben entlang eines mäandrierenden Wasserlaufs sind attraktiv für Molche und andere Amphibien. Der offene Boden bietet Platz für Pflanzen, die auf feuchte Standorte angewiesen sind. Und so erobert sich die „wilde Natur“ einen Standort zurück, der zwischenzeitlich durch den Menschen verändert wurde.
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